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Am Puls des Rheins: Einsatz an der Rechenreinigung in Reckingen

12.12.2025

Arbeiten am Fluss – Ein Einblick in die Rechenreinigung in Reckingen

Wer frühmorgens das Gelände des Wasserkraftwerks Reckingen betritt, hört zuerst das gleichmäßige Rauschen des Rheins. Zwischen Maschinenhaus und Einlaufbauwerk wirkt vieles unscheinbar, doch hier entscheidet sich täglich, wie zuverlässig die Anlage Strom liefert. Ein zentraler Bestandteil dieser Arbeit ist die Reinigung des Einlaufrechens, an dem sich alles sammelt, was der Fluss mitbringt.

Ein Beruf zwischen Routine und wechselnden Bedingungen

An diesem Tag ist Rene Eder für den Einsatz verantwortlich. Seit rund dreieinhalb Jahren arbeitet er im Kraftwerk und beschreibt seine Tätigkeit als abwechslungsreich und technisch anspruchsvoll. Die Rechenreinigung gehört zwar zu seinem Alltag, aber der Fluss sorgt dafür, dass sich die Situation nie gleich wiederholt. Strömungen, Wetter und Wasserstand verändern sich laufend. Besonders deutlich wurde das beim Hochwasser 2024, als das Team drei Tage lang im Schichtbetrieb arbeitete, um die Rechen frei zu halten und den Druck auf die Anlage zu begrenzen.

Technik, die auf den Einsatz am Wasser abgestimmt ist

Eder arbeitet heute mit dem am Reinigungsfahrzeug montierten PALFINGER EPSILON S210LD97. Der Kran gehört zur S-Serie, die ursprünglich für Holz- und Forstarbeiten entwickelt wurde – ein Vorteil bei der Handhabung von nassem, schwerem Treibgut. Mit seiner Reichweite von 9,7 Metern, einem stabilen Lastmoment und innenliegenden Hydraulikschläuchen ist er für die Bedingungen am Kraftwerkszulauf gut geeignet. Die Schlauchführung verhindert, dass Leitungen im Wasser hängenbleiben oder sich im Holz verfangen.

Gesteuert wird der Kran über eine Funkfernsteuerung, die es Eder ermöglicht, sich frei entlang des Rechens zu bewegen. Die Kombination aus EPSILON-Kran und Hultdins-Greifer mit integrierter Säge bildet ein Arbeitsgerät, das sowohl zum Räumen als auch zum Zerkleinern von Stämmen eingesetzt werden kann.

Hinzu kommt ein Punkt, der dem Kraftwerk wichtig ist: Der gesamte Kran läuft elektrisch und wird direkt aus der eigenen Wasserkraft gespeist. Die Arbeiten am Rechen erfolgen damit vollständig emissionsfrei, ohne zusätzlichen Energiebedarf von außen.

Ein kontrollierter Eingriff in ein bewegtes Umfeld

Vor dem Rechen liegt heute ein größerer Stamm quer im Wasser. Solches Material tritt häufig nach längeren Regenperioden auf. Der Greifer fasst das Holz mittig, hebt es leicht an und fixiert es, während die Säge langsam durch das nasse Material arbeitet. Die beiden Teilstücke werden anschließend nacheinander auf den Ablageplatz neben der Maschine gehoben.

Der Ablauf sieht ruhig aus, verlangt jedoch Aufmerksamkeit. Unter der Oberfläche beeinflussen Strömungen die Position des Holzes ständig. Das Schwemmgut ist schwer, rutschig und folgt der Kraft des Wassers. Eder führt den Kran so, dass der Arm weder zu schnell eintaucht noch gegen den Druck des Flusses arbeitet. Die Steuerung reagiert feinfühlig genug, um solche Bewegungen auszugleichen.

Ein unscheinbarer Ort mit großer Wirkung

Während sich der Container am Rand des Geländes langsam füllt, wird der Durchfluss am Rechen spürbar freier. Diese regelmäßige Räumung ist entscheidend, damit die Turbinen ungestört arbeiten können. Rund 60.000 Haushalte in der Region beziehen ihren Strom aus der Anlage. Für Eder besteht ein Teil seiner Motivation darin, mit dieser täglichen Arbeit einen verlässlichen Beitrag zur Versorgung zu leisten, auch wenn sie kaum jemand wahrnimmt.

Ein Zusammenspiel von Erfahrung und Technik

Als der Kran am Ende des Einsatzes zurück in die Parkposition fährt, wirkt der Einlaufbereich wieder geordnet. Das Wasser passiert den gereinigten Rechen gleichmäßig, die Turbine arbeitet stabil. Für den Moment ist der Zulauf frei – doch das nächste Regenereignis wird wieder neues Material anspülen.

Eder legt die Fernbedienung beiseite und wirft einen letzten Blick auf den Rechen. Was nach Routine aussieht, hat für die Stromversorgung der Region große Bedeutung. Die Kombination aus Erfahrung, Umsicht und der eingesetzten Technik sorgt dafür, dass der Betrieb des Kraftwerks ruhig und zuverlässig bleibt – und in Reckingen inzwischen vollständig emissionsfrei abläuft.

 

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